Wehmut

So toll es auch ist, so viele Freie Redner und Rednerinnen auf ihren Weg zu bringen – jeder Abschied bringt auch immer etwas Wehmut mit sich. An jedem Sonntag von Block 2 – dem allerletzten Lehrsgangs-Tag also – stehen wir immer da und sind unglücklich. Zwar ist alles noch erfüllt von Euphorie und Motivation, von Aufbruchstimmung und zwar nicht nur in Sachen Heimweg, sondern vor allem in Sachen Zukunft. Trotzdem ist die Grundstimmung nicht so richtig gut. Julian sucht immer nach tröstenden Abschiedsworten – ich selbst kann mich eigentlich nur freuen, dass wir all unsere Künstler/innen zur Prüfung bei der IHK ein paar Tage oder Wochen später noch einmal sehen dürfen.
Alle halten an diesem letzten Sonntag ihre RedeKunstWerk Zertifikate in den Händen. Alle sind dankbar für die tolle Zeit und die tollen Menschen, die sie acht Tage lang begleitet haben… für das Vertrauen…, für die Wertschätzung…, für die großartigen Gespräche und die super spannenden Persönlichkeiten… für die unsagbar großartige Erfahrung, die niemand mehr missen möchte. Uns schließt das mit ein. Und so können wir uns gar nicht so recht freuen über die komische Ruhe, die uns nach vier Tagen Durchpowern erwartet. Sondern wir wollen genauso festhalten, uns nicht trennen, am liebsten weitermachen, alle für immer auf dem Ritttergut behalten. Es fühlt sich merkwürdig an, alles abzubauen, alle Unterlagen einzupacken, nach dem gerade vergangenen Frühjahrs-Kurs sogar für ein ganzes halbes Jahr. Ein bisschen ist das so wie die Trennung von einem Brautpaar, das wir über Monate begleitet haben und nach dem großen Tag womöglich nie wiedersehen. Man möchte sich das nicht vorstellen. Wie das halt so ist bei Wehmut.

Deshalb freuen wir uns umso mehr über Erfolgsgeschichten, die uns trotzdem noch erreichen. Wir freuen uns sogar über Fragen, die uns dann doch noch manchmal im Nachgang erreichen, vielleicht vor dem ersten Kundengespräch oder vor dem ersten großen Auftritt. Und wir freuen uns vor allem darüber, dass unser RedeKunstWerk Redner/innen Team immer stärker wächst und wir allein dadurch in Kontakt bleiben. Diese und jenen immer mal anzuschreiben mit der Frage: „Datum xy an einem Ort in Deiner Region – hast Du Zeit und Lust?“, das hilft definitiv gegen Wehmut. Das ist sogar ein richtig tolles Gefühl.

(Foto: Hochzeitsfotograf Moritz Fähse)

Picture of Anja Kellersmann

Anja Kellersmann

Anja hat ihre Leidenschaft, das Schreiben, zum Beruf gemacht und ist Freie Rednerin seit 2012. Sie begleitet Trauungen wie auch Kinderwillkommensfeste und führt pro Jahr 40 Zeremonien durch.
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Anja hat ihre Leidenschaft, das Schreiben, zum Beruf gemacht und ist Freie Rednerin seit 2012. Sie begleitet Trauungen wie auch Kinderwillkommensfeste und führt pro Jahr 40 Zeremonien durch.

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