Auch für die Schreibmaschine gibt es natürlich einen Ehrentag: der 23. Juni ist der International Typewriter Day. In diesem Jahr wird er bereits zum 10. Mal gefeiert. Tatsächlich existiert eine Gruppe von Schreibmaschinen-Enthusiasten, die ihre Blog-Artikel auf einer Schreibmaschine verfassen, diese dann einscannen und online stellen. Eine schöne, lustige Idee, die ganz viel Vintage-Liebe zeigt.
Als Mitglied der schreibenden Zunft in Verbindung mit Hochzeiten bin ich selbstverständlich auch stolze Besitzerin einer alten Schreibmaschine. Meine stammt großartigerweise von einem Bürobedarfs- und Schreibmaschinenverkäufer namens Arthur Braeutigam. Auf einem Flohmarkt ist sie mir begegnet, und es war Liebe auf den ersten Blick.
Nun nutze ich sie ganz selten für das Verfassen von Traureden (viel mehr als selten). Aber sie steht beim Schreiben oft in meiner Blickrichtung und sorgt für Inspiration. Manchmal weckt sie auch erst die Lust, mit einem Text jetzt einfach direkt mal anzufangen. Und das ist schon mehr als man erwarten kann. Die Leistungsbeschreibung lautete ursprünglich nur: trauungsaffiner Deko-Gegenstand im Vintage-Stil. Ich bin sehr froh über die Errungenschaft des Computers. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste meine Zeremonien auf einer Schreibmaschine tippen… seitenlang… und dann mit den vielen Änderungen, Umstellungen und Korrekturen, die sich schon während des Schreibens und dann noch einmal nach der ersten Probe ergeben – nicht auszudenken, wieviel Tippex ich brauchen würde! (Das gibt es tatsächlich noch, wie ich soeben recherchiert habe.)
Ich müsste mich definitiv kürzer halten und mehr aus dem Stehgreif reden, so wie es der Kollege Hügelmeyer macht. Das Verblüffende ist: Beides führt zu einer wunderbaren Traurede. Je nach Vorlieben und Talent nutzt nur jeder seine Stärken anders.
Du hast Deinen eigenen Schreib-Stil als Freie/r Redner/in selbst noch nicht recht gefunden? Dann komm gern zu uns ins RedeKunstWerk und finde heraus, was Dir am besten liegt.