Sicherheitsnadel

Den Internationalen Tag der Sicherheitsnadel gibt es wirklich. Am 10. April 1849 ließ der amerikanische Erfinder Walter Hunt den „Safety Pin“ patentieren. Wer dann diesen 10. April als offiziellen Jahrestag ausgerufen hat und wann, das ist nicht bekannt. Fest steht aber, dass er zurecht gefeiert wird, denn die Sicherheitsnadel ist eine der nützlichsten Erfindungen überhaupt!
Das kann ich aus Erfahrung sagen, denn als ehemalige Wedding Planerin bin ich nie ohne eine Vielzahl dieser Klammern unterwegs – natürlich in unterschiedlichen Größen von mini bis riesig und gern auch in unterschiedlichen Farben. Eine brautjungfernfarbene Sicherheitsnadel ist Gold wert! Wann immer ich heute als Freie Rednerin einer solchen kleinen Befestigungs-Vorrichtung begegne, wird sie sorgfältig verstaut. Denn da die meisten der Hochzeiten, für die ich die Freie Trauung begleiten darf, ohne Planer/in auskommen, mangelt es oft an Notfall-Equipment. Ich habe deshalb noch immer alles Mögliche im Gepäck, um diverse Hochzeiten zu retten, zumindest bis zum Ende der Trauzeremonie. Und Gepäck ist nicht übertrieben, es handelt sich tatsächlich um einen mittelgroßen Rollkoffer, den ich manchmal mit mir führe. Dieser Koffer enthält Klebeband, verschiedene Ringkissen, ein Windlicht und Sand (zum Stabilisieren der Traukerze), Deko-Gegenstände, Nähzeug, Regenschirme, Korkenzieher und Flaschenöffner, Mückenspray, Reißzwecken, eine kleine Blumenvase, … und ja, diese Dinge habe ich alle schon benötigt bzw. die aufgeregte Braut oder der nervöse Bräutigam.

Eine Schere befindet sich nicht in diesem Koffer. Ebenso keine Taschentücher, Angelschnur, Pflaster, Streichhölzer, Nagelfeile, Kugelschreiber, Fächer, Kopfschmerztabletten, Kügelchen gegen Aufregung. Diese Dinge stecken alle griffbereit in meiner Handtasche, immer am Mann bzw. an der Frau. Die gehören zur Grundausstattung, genau wie das Rede-Skript, das schicke Wasserglas und eben Sicherheitsnadeln.

Die Trauzeugin kann sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie das Kleid hochgesteckt wird: Sicherheitsnadeln können das beheben. Das Blumenmädchen hat sich aus Versehen beim Spielen das Kleidchen zerrissen: Sicherheitsnadeln (die kleinen weißen). Der Stoff am Traubogen flattert zu stark im Wind: Sicherheitsnadeln. Eine der Brautjungfern hat einen zerrissenen Träger: Sicherheitsnadel. Bei dem Bräutigam hat schon bei der zweiten Umarmung der Reversanstecker dran glauben müssen: Sicherheitsnadel! Die Torte kommt mit zwei komplett zerstörten Etagen an: Sicher… KEINE Sicherheitsnadel. In dem Fall hilft Umdenken – aus der Torte macht der Gastronom kurzerhand schicke Gläser mit Biskuit-Creme und Zucker- oder Marzipan-Crunch.

Ich denke, Ihr versteht, was ich meine. Man muss nicht besonders schwarzmalerisch unterwegs sein, um sich vorstellen zu können, dass es auf jeder Hochzeit kleinere Pannen gibt (oder größere – den Torten-Eklat habe ich tatsächlich erlebt). Wie schön ist es doch dann, wenn man als Freie Rednerin in der Lage ist, mit oder ALS eben diese Sicherheitsnadel zu dienen. Wenn man Ruhe reinbringen kann und Panik verfliegen lässt. Wenn man dafür sorgen kann, dass alles gut wird. Unsere Einstellung ist: das gehört dazu zum Redner-Beruf und der Verantwortung, die wir tragen. Deshalb möchten wir euch zusätzlich zu den Basics unbedingt auch genau diese Feinheiten in unserer Ausbildung für Freie Redner nahebringen.

Picture of Anja Kellersmann

Anja Kellersmann

Anja hat ihre Leidenschaft, das Schreiben, zum Beruf gemacht und ist Freie Rednerin seit 2012. Sie begleitet Trauungen wie auch Kinderwillkommensfeste und führt pro Jahr 40 Zeremonien durch.
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Anja hat ihre Leidenschaft, das Schreiben, zum Beruf gemacht und ist Freie Rednerin seit 2012. Sie begleitet Trauungen wie auch Kinderwillkommensfeste und führt pro Jahr 40 Zeremonien durch.

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